Foodpairing: Timorasso & schnelle Safran-Nudeln

Collage von ZutatenSafran-Spaghetti in 15 Minuten? Ja, das geht – und das Beste daran: Dieses einfache Gericht lebt ganz klar von der Qualität der Zutaten. Verwendet nur besten Safran (zum Beispiel Albsafran aus Sonnenbühl auf der Schwäbischen Alb), gute Butter und saugfähige Pasta. Dann wird aus wenig Aufwand ganz großer Geschmack.

Albsafran – das rote Gold der Schwäbischen Alb

Safran auf 775 Metern Höhe? Kaum zu glauben, aber in Sonnenbühl auf der rauen Albhochfläche gedeiht seit 2016 tatsächlich das teuerste Gewürz der Welt: Safran (Crocus sativus). Während die zarten violetten Blüten normalerweise in warmen Regionen wie dem Iran wachsen, trotzen sie hier steinigen Böden und frostigen Nächten von bis zu minus 25 Grad. Möglich macht das der kalkreiche Albboden, der überraschend gute Bedingungen bietet – wenn das Wetter mitspielt.

Safran Ernte auf der AlbDoch der Anbau bleibt ein Wagnis: Ein früher Wintereinbruch kann die Ernte in wenigen Stunden vernichten. Die rund 20.000 Blüten, die für nur 100 Gramm getrockneten Safran von Hand geerntet werden müssen, machen den Albsafran zu einem echten Schatz – regional, rar und von erstaunlicher Qualität.

Rezept für 2 Personen:

ein paar Safranfäden (z. B. vom Albsafran)
1 TL Salz
30 g Butter
250 g Spaghetti
frisch geriebener Parmesan nach Geschmack

Zubereitung

Eine große, beschichtete Pfanne mit 500 ml Wasser befüllen.
Salz und Safranfäden ins Wasser geben. Tipp: Wer den Safran vorher im Mörser zerreibt, bekommt mehr Farbe und Aroma.
Wasser zum Kochen bringen, Butter hinzufügen.
Sobald die Butter geschmolzen ist, die Spaghetti in die Pfanne geben. Auf mittlerer Hitze kochen, nicht abdecken, gelegentlich umrühren. Die Nudeln garen, bis sie al dente sind und die Flüssigkeit fast vollständig verkocht ist. Sollte das Wasser zu früh verdampfen, einfach etwas nachgießen.
Sobald keine Flüssigkeit mehr in der Pfanne ist, frisch geriebenen Parmesan nach Geschmack dazugeben und sofort servieren.

Dazu: Timorasso  – autochthone Rarität aus dem Piemont

Noch nie von Timorasso gehört? Kein Wunder. Diese alte weiße Rebsorte stammt aus den Colli Tortonesi rund um die Kleinstadt Tortona im Piemont. Früher war Timorasso sogar Hauptbestandteil des Gavi – bis die pflegeleichtere Rebsorte Cortese sie verdrängte. In den 1980er-Jahren waren gerade einmal drei Hektar Timorasso erhalten – ähnlich wie beim Viognier an der Nord-Rhône.

Warum? Aus Timorasso lassen sich tolle Weine herstellen, die Rebsorte ist aber alles andere als unkompliziert:
Sie liefert kleine Erträge durch Verrieselung und Millerandage, treibt früh aus (empfindlich für Spätfröste), wächst sehr stark, was die Laubarbeit erschwert – und ist anfällig für Graufäule und Sonnenbrand. Zudem reifen die Beeren oft sehr unterschiedlich, was eine genaue Selektion im Keller erfordert.

Aber: Wer ihr genug Aufmerksamkeit schenkt, wird belohnt – mit dichten, aromatischen, lagerfähigen Weinen voller Charakter.

Der Wein zum Gericht

Ich habe mich für den Derthona Timorasso 2023 von Cascina Penna-Currado entschieden – ein neues Projekt von Luca Currado (ehemals Vietti). Der Wein ist kraftvoll, präzise und aromatisch:

In der Nase: Safran, Aprikose, Stachelbeere, Birne, Jasmin, Orangenblüten, Kamille
Am Gaumen: cremige Dichte, tropische Frucht, salzige Mineralität und eine lebhafte, frische Säure

Ein perfekter Partner für die Safran-Spaghetti – die Aromen greifen harmonisch ineinander, die Textur des Weins passt zur buttrigen Sauce und die Säure bringt genau die Frische, die das Gericht braucht.

Fazit

Schnell gekocht, voller Geschmack und mit einem spannenden Wein kombiniert – so geht einfaches, aber raffiniertes Foodpairing.
Safran Nudeln auf TellerDer Albsafran bringt regionale Tiefe und Authentizität auf den Teller, der Timorasso die aromatische Komplexität ins Glas. Eine Kombination, die zeigt, wie vielseitig Wein und Essen sein können – und wie lohnend es ist, auch mal etwas Neues zu probieren.

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