Fine Dining in Berlin-Neukölln: Eine kulinarische Expedition im Hallmann & Klee

In Berlin-Neukölln, an einem charmanten Platz mit kleinen Bars, Restaurants und einem lebendigen Outdoor-Treffpunkt, liegt das stilvoll-nordisch eingerichtete Restaurant Hallmann & Klee. Ein Ort, der bereits beim Ankommen eine besondere Ruhe ausstrahlt – entspannt, herzlich und zugleich elegant.
Die Begrüßung ist herzlich, der Service aufmerksam und unaufdringlich. Man fühlt sich sofort willkommen und gut aufgehoben. Das Menü klang vielversprechend, die Weinbegleitung spannend. Als zusätzliches Add-On bestellten wir die Kartoffeln mit Molke und Liebstöckel – ein Gericht, das sich als großer emotionaler Moment entpuppte.

Kartoffel und Sauerampfer mit MolkeFeinsinnige Küche mit Gänsehautmomenten

Das Menü war durchweg großartig und berührte immer wieder auf besondere Weise. Sarah Hallmann und ihr Team verstehen es, mit scheinbar schlichten Zutaten tiefgründige Geschmackserlebnisse zu kreieren. Ihre Handschrift ist präzise, mutig und gleichzeitig einfühlsam.
Die Kartoffeln mit Liebstöckel und Molke, von Sarah treffend als „Umarmung“ beschrieben, vermittelten genau dieses Gefühl: Wärme, Geborgenheit, ein Hauch von Zuhause. Ein Gericht, das sich ins Gedächtnis schreibt – und stellvertretend steht für viele weitere Gänge dieses Abends.
Was hier serviert wird, ist mehr als ambitionierte Kochkunst. Es ist eine kulinarische und emotionale Reise, die bewegt und inspiriert.

Zion Riesling 2019Weinbegleitung mit Tiefgang und Überraschungen

Die Weinbegleitung von Patricia Lee war perfekt abgestimmt – präzise ausgewählt, mit spannenden Entdeckungen und mutigen Pairings. Ein Höhepunkt war der 2019 Zion Riesling von Matthias Warnung (Kamptal), der vier Jahre unter Florhefe im Holzfass reifen durfte. Durch diesen langen Ausbau entwickelte er eine oxidativ-nussige Komplexität, die blind probiert auch ins Jura passen könnte.
Mit seiner präzisen Säure und Tiefe begleitete der Zion eine Komposition aus Jakobsmuschel, Karotte und Yuzu auf eindrucksvolle Weise – ein harmonisches, fast tänzerisches Zusammenspiel.

Samtrot – unterschätzt, aber eindrucksvoll

Ein weiteres Highlight war ein Samtrot von Wengerter Und – eine Rebsorte, die ich bisher kaum auf dem Schirm hatte. Hier jedoch ernst genommen, mit stark reduziertem Ertrag vinifiziert, offenbarte sie sich als wahre Überraschung: saftig, präzise, vielschichtig. Eine Orgie roter Früchte, die sich geschmacklich zwischen Burgund und Beaujolais Cru bewegte.
Lamm und Wengerter Und Wein Perfekt kombiniert war dieser Wein mit Lamm und Roscoff-Zwiebeln, letztere mit fein zerkleinertem, geräuchertem Aal angebraten – kraftvoll, tief, einfach „brutal gut“.

Mehr als nur Wein – kreative Getränkevielfalt

Neben Wein kamen auch andere spannende Getränke zum Einsatz. Besonders erwähnenswert: ein Wermut („Merwut“) aus Landau, serviert mit Tonic Water zum Signature Dish Kartoffel, Liebstöckel und Molke. Auch dieses Pairing war durchdacht, überraschend harmonisch und unterstrich die Vielseitigkeit der Getränkebegleitung.

Ein Abend, der bleibt

Was diesen Abend so besonders gemacht hat, war nicht nur das handwerkliche Niveau in Küche und Service, sondern das ganzheitliche Erlebnis: die Atmosphäre, die Sorgfalt in jedem Detail und die Verbindung von Aromen, Emotion und Persönlichkeit.
Das Hallmann & Klee ist weit mehr als ein Fine-Dining-Restaurant. Es ist ein Ort, an dem Kulinarik berührt – leise, aber eindrucksvoll. Wer in Berlin auf der Suche nach einem außergewöhnlichen kulinarischen Erlebnis mit exzellenter Weinbegleitung ist, wird hier nicht enttäuscht.

Weitere Informationen:
Hallmann & Klee – Böhmische Straße 13, 12055 Berlin

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